Trauer um Ehrenhauptmann Edmund Koch
Die Markt-Kompanie trauert um ihr Urgestein: Im Alter von 87 Jahren verstarb am 23.10.2014 Ehrenhauptmann und Bäckermeister Edmund Koch.
Geboren und aufgewachsen in Fürstenberg erlernte er 1941 das Bäckerhandwerk in der Bäckerei Lange, war in der Folge Geselle in Brenken, Marsberg und Paderborn. 1951 legte er die Meisterprüfung ab und fand im gleichen Jahr den Weg in die Selbständigkeit am Standort Neuhaus – zunächst im Hause Lammers (Residenzstraße 9). Aus der Paderborner Bäckerei begleitete ihn seine Magret, die bald seine Ehefrau wurde. Im Jahre 1964 wurde am Standort Hatzfelder Straße 10 das „Café Koch“ eröffnet. Edmunds „Café Koch“ mit ausgezeichneten Back- und Konditorwaren war weit über die Grenzen der „Alten Residenz“ bekannt. Es war außerdem langjähriger Treffpunkt der Markt-Schützen, dort traf man sich zum Stammtisch, um sich über aktuelle Themen auszutauschen und um über die Schützenwelt zu diskutieren. Edmund Koch hat sich in verschiedenen Vereinen engagiert. Ganz besonders verdient gemacht hat er sich um das Schützenwesen. 1952 war er in die Markt-Kompanie des Bürger-Schützen-Vereins Schloß Neuhaus eingetreten, 20 Jahre später wurde er zu deren Hauptmann gewählt. 16 Jahre blieb er an der Spitze der Kompanie und wurde am 28. Dezember 1988 zum Ehrenhauptmann der Markt-Kompanie ernannt. Edmund hat wie kaum ein anderer Hauptmann sein Amt gelebt. Er war kritischer und kluger Ratgeber zugleich. Die amtierenden Obristen suchten seinen Rat. Nicht nur im Bataillonsvorstand, sondern auch in den Hauptmannsrunden galt sein Wort. Ein Höhepunkt seiner Schützenlaufbahn war sicherlich das Jahr 1969, in dem er sich die Königswürde sicherte. Königin an seiner Seite war Ursula Mertens. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste wurde ihm unter anderem im Jahr 1985 das St. Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen. Die Förderung der Jungschützenarbeit wie auch die Entwicklung und Pflege von Freundschaften zu anderen Schützenvereinen waren Teil seiner Auffassung von Schützenwesen. Freundschaften, die heute noch Bestand haben, so zu den Königsträßern in Paderborn, den St. Vitus Schützen in Bühne, den Schützen aus Elsen und Sande. Seine besondere Verbundenheit bestand zur Westkompanie in Bad Lippspringe, geprägt durch seine persönliche Freundschaft zu deren damaligem Hauptmann Mathias Schwamborn. Die Schützen in Schloß Neuhaus und alle die ihm verbunden waren verneigen sich vor dem Verstorbenen. Edmund Koch hat sich um die Bruderschaft und sein Schloß Neuhaus verdient gemacht. Auch die Geschichte des Sports in Schloß Neuhaus war in den letzten Jahrzehnten eng mit dem Namen Edmund Koch verbunden. In den SV 07 trat er 1951 ein und bekleidete viele Jahre das Amt des Geschäftsführers und zweiten Vorsitzenden, im TuS 07/10 Schloß Neuhaus gehörte er von der Gründung bis zur Fusion als Sportwart dem Präsidium an. Beim heutigen TSV Schloß Neuhaus wurde er bis zu seinem Tod und damit 63 Jahre in der Handballabteilung als Mitglied geführt. Den Ortsteil Schloß Neuhaus vertrat Edmund Koch auch politisch. 53 Jahre war er CDU-Mitglied und war für seine Partei auch von 1984 bis 1994 im Kreistag. Dort engagierte er sich im Personal-, Sport- und Rechnungsprüfungsausschuss. Ein besonderes Anliegen war dem Verstorbenen der „Wünnenberger Kreis“. Am 1. Juni 1961 selbst Gründungsmitglied, war lange dessen Präsident und war für die regelmäßigen Treffen immer die treibende Kraft. Außerdem gehörte Edmund Koch lange der Vertreterversammlung der Volksbank an und war Mitglied in der Kameradschaft ehemaliger Soldaten und im Verein für Deutsche Schäferhunde. Seine Fröhlichkeit, sein offenes Wesen und seine Hilfsbereitschaft werden seine vielen Weggefährten und Freunde ebenso in Erinnerung behalten wie die große Lust an einer zünftigen Skatrunde.